EICHENALLEE

Durch die Abgrabungsgenehmigung und den die Entsorgung betreffenden Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2014 wurde die neue Austonung und Deponie “Eichenallee” mit einer Größe von rund 37 ha und einem Abbauvolumen von ca. 3,0 Mio. m³ genehmigt. Damit hat die Firma Nottenkämper sowohl hinsichtlich der Gewinnung des Rohstoffs Ton als auch hinsichtlich des Verfüllvolumens für nicht gefährliche mineralische Abfälle (sog. DK I-Materialien) Planungssicherheit für lange Zeit. Unter Einbeziehung der genehmigten Geländeerhöhung um ca. 25 m ergibt sich ein Gesamtverfüllvolumen von ca. 10 Mio. m³. Die Abgrabung und nachfolgende Rekultivierung soll 2044 abgeschlossen sein. Bislang erfolgt der Transport von Abbau- und Verfüllmaterial mittels LKW über eine Zufahrt mit grundbuchlich gesichertem Wegerecht. Insbesondere für die benötigten Verfüllmassen soll jedoch am nahen Wesel-Datteln-Kanal zusätzlich der Hafen “Egbert Constantin” mit Be- und Entlademöglichkeit entstehen, der die Anlieferung größerer Mengen von Verfüllmaterial, wie z.B. Böden, Schlacken und Aschen, erleichtern wird. Eine eigene Zuwegung, die zwischen Hafen und Deponie verläuft, wird eine möglichst kurze Transportstrecke zum Verfüllpunkt gewährleisten.

Verfahren zur Austonung, Deponierung und Rekultivierung

Die Bewirtschaftung einer Tongrube ist in drei Phasen unterteilt:

  1. Austonung und Abtransport des gewonnenen Tons
  2. Verfüllung und Gestaltung des Geländes und schließlich
  3. die Rekultivierung und Aufforstung der gesamten Fläche.

Der Vorgang vollzieht sich in unterschiedlichen Phasen:

Die Fläche ist in acht Abschnitte aufgeteilt, so dass der Eingriff in die Landschaft zu jedem Zeitpunkt minimal ist. Während der Austonung der südlichen Bauabschnitte werden die nördlichen bereits rekultiviert. Unter einer rund 3 m dicken Sand- und Lehmschicht liegt der begehrte Rohstoff Ton. Während das Tonvorkommen im Bereich der Eichenallee ca. 50 m tief in den Boden reicht, wird es im Mittel nur bis in eine Tiefe von ca. 15 m unterhalb der Geländeoberfläche abgebaut. Der unterste Punkt der Austonung bleibt damit etwa 35 m über dem Grundwasser.

Jeder Austonungsabschnitt hat eine Länge von 500 m und eine Breite von 100 m. Pro Abschnitt beträgt die Austonzeit ca. zwei Jahre. Der in dieser Zeit entstehende Tontagebau des jeweiligen Teilbereichs wird im darauffolgenden Schritt nach und nach verfüllt und unmittelbar danach rekultiviert.

Ein Vergleich mit den gesetzlichen Anforderungen zeigt, dass die örtlichen Gegebenheiten weit über den vom Gesetzgeber verlangten Maßgaben liegen. Anstatt der geforderten 1,5 m dicken natürlichen Tonabdichtung trennen hier ca. 35 m Ton die mineralischen Stoffe vom darunter liegenden Grundwasser. An anderen Deponiestandorten müsste eine vergleichbare Barriere erst mühsam aufgebaut werden. Die Wahl des Standortes Gartorper Busch hat zur Folge, dass die Deponie weitaus besser gesichert ist, als gefordert.

Oberhalb der Verfüllung wird anschließend eine weitere Tonschicht aufgetragen, die eine 50-fach höhere Dichte als die gesetzlich geforderte Abdichtung aufweist. Das Verfüllmaterial ist zu allen Seiten wasserdicht in der Tonwanne eingebettet. Oberhalb der Tonbarrieren sorgen darüber hinaus Entwässerungsschichten für einen geregelten Abfluss von Regen- und Sickerwasser.

Ende 2042 wird die Verfüllung der Deponie Eichenallee abgeschlossen werden und die dritte Phase, die Rekultivierung, zu 80 % realisiert sein. Die Zukunft hat also schon begonnen.